Die fünf Kili-Routen
Es gibt nicht weniger als fünf verschiedene Routen, die du beim Besuch des Kilimanjaro bewandern kannst: die Machame-Route, die Lemosho-Route, die Marangu-Route, die Rongai-Route und die Umbwe-Route. Für die Wanderung auf den Kilimandscharo benötigst du mindestens fünf Tage. Plane also genügend Zeit ein! Die Routen beginnen in Moshi, einer kleinen Stadt am Fuße des Kilimandscharo.
1. Machame-Route
Die Machame-Route und die Lemosho-Route sind unsere persönlichen Favoriten. Die Machame-Route ist auch als die Whisky-Route bekannt. Diese Route klingt nicht nur lecker, sondern hat auch die meisten Vorteile. Diese Route hat die höchste Erfolgsquote, weil der Aufstieg gleichmäßiger verteilt ist, so dass du besser akklimatisieren kannst und weniger anfällig für Höhenkrankheit bist.
Die Route führt dich an verschiedenen Vegetationen des Berges vorbei – Regenwald, hoch, niedrig, Stein, Schnee… du überblickst die ganze Zeit Moshi, Arusha und den Mount Meru. Schöne Aussichten und super abwechslungsreich! Die Machame-Route hat ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und jeder mit einer guten Grundfitness kann sie wandern. Bedenke, dass es sich einerseits um eine der leichteren Routen handelt, da der tägliche Höhengewinn sehr gleichmäßig ist. Andererseits geht es um eine steile Wanderroute, auf der du an manchen Stellen längere Strecken pro Tag zurücklegen musst. Das solltest du auf jeden Fall berücksichtigen!
2. Lemosho-Route
Die Lemosho-Route ist mit sechs Nächten und sieben Tagen bzw. sieben Nächten und acht Tagen eine der längsten Routen. Das kostet zwar mehr Zeit, aber dafür gehts es um einen sanften Anstieg. Ein geringeres Risiko auf Höhenkrankheit und damit eine größere Chance, den Gipfel zu erreichen! Zusammen mit einer wunderbaren Vielfalt an Landschaften ergibt dies ein ideales Gleichgewicht. Lemosho ist eine der neueren Routen und aus diesem Grund die am wenigsten ‘ausgetretene’. Die Route durchquert die gesamte Shira-Hochebene: von Westen nach Osten. Vom üppigen Regenwald bis zum atemberaubenden Blick auf den Vulkan Kibo und seine Gletscher.
3. Marangu-Route
Die berühmteste Route auf dem Kilimandscharo ist die Marangu-Route. Sie ist die älteste Route, aber leider auch die verkehrsreichste und daher nicht gerade unser Favorit. Die Route wurde die “Coca-Cola”-Route getauft, da du auf dem Weg zum Gipfel jederzeit eine Dose Coca-Cola bekommen kannst. Die Route ist wahrscheinlich so beliebt, weil sie die kürzeste und schnellste Route zum Gipfel ist. Es ist die billigste, aber es besteht die Möglichkeit, in einer Polonaise hintereinander den Berg hinaufzulaufen. Da ihr alle denselben Gipfel besteigt und weniger Zeit habt, ist die Akklimatisierung hier viel weniger freundlich. Das Risiko auf Höhenkrankheit ist höher und damit sind die Chancen, den Gipfel zu erreichen, leider geringer.
4. Rongai-Route
Die Rongai-Route ist die einzige Route, die versucht, den Kilimandscharo von der Nordseite aus zu bezwingen. Es ist eine relativ ruhige Route, vielleicht weil die Fahrt zur Nordseite des Kilimandscharo ziemlich lang ist. Die Route beginnt höher und ist kürzer als die Lemosho-Route. Es ist daher schwieriger, zu akklimatisieren, aber es zeigt dir – im wörtlichen und übertragenen Sinne – eine ganz andere Seite des Berges! Denk daran, dass die Nordseite im Vergleich zu den westlichen Routen weniger grün und weniger abwechslungsreich ist. Die Rongai-Route macht dies wieder wett, da sie viel weniger begangen ist und du über die Marangu-Route absteigen kannst.
5. Umbwe-Route
Nur für Eingefleischte! Die Umbwe-Route ist die schwierigste Route bergauf, mit einem sehr schnellen Aufstieg. Aufgrund ihres Schwierigkeitsgrades ist sie auch die ruhigste Route. Diese Route ist nur für eingefleischte Wanderer zu empfehlen!
Möchtest du mehr über das Wandern am Kilimandscharo lesen, lies dann hier weiter:
Packliste Kilimandscharo
- Sonnenschutzmittel – Faktor 50
- Lippencreme – ich empfehle einfache Vaseline, bei extremer Kälte kannst du sie wirklich überall hinschmieren.
- Feuchttücher oder Einwegwaschlappen. Duschen kannst du unten wieder.
- Desinfektionsmittel für die Hände – dort oben gibt es keine Toilette, geschweige denn einen Springbrunnen…
- geräumige Wanderhosen und Shorts.
- zwei Pullover oder Fleecejacken – es wird kalt…
- dünne, leichte Windjacke und/oder Regenkleidung (Poncho, Anzug oder Umhang, wasserdicht)
- T-Shirts/Blusen (auch etwas Dünnes mit langen Ärmeln, gegen Verbrennungen am Arm/Hals, vorzugsweise keine Baumwolle)
- Kopfbedeckung gegen die Sonne (Tropenhut oder Mütze) und Sonnenbrille gegen Schneeblindheit
- Fäustlinge (sind besser als Handschuhe) und Wollmütze, Balaclava oder Windstopper (Halsband)
- ein oder mehrere schnelltrocknende Handtücher
Essen & Trinken
- Camelbak (Trinkbeutel) mit einer Kapazität von 2 Litern
- zusätzliche 2-Liter-Thermosflasche (gegen Einfrieren)
- Energienahrung (Nüsse, Rosinen, Traubenzucker, Müsliriegel)
Unterwegs
- kleiner Rucksack für Tagesausflüge (du trägst ihn selbst) mit Regenschutz
- leichte und wasserdichte Bergwanderschuhe (Typ B) mit stabilen Profilsohlen
- Kleidung und Schuhe für die Zeit nach der Wanderung, wobei du sowohl an strahlenden Sonnenschein als auch an etwas kühleres Wetter denken solltest.
Schlafen
- Schlafmatte – wärmer und schön weich, selbstaufblasend ist ideal – gut schlafen hat hier eine andere Bedeutung….
- Ohrstöpsel – ein Getöse auf dem Berg!
- warmer Schlafsack (beachte die Komfortzone des Schlafsacks: Auf dem Kilimandscharo kann es nachts bis zu -20 °C kalt werden, eventuell mit zusätzlichem Innensack.
- Reisewecker – du musst sowieso pünktlich aufstehen, aber ehrlich gesagt, willst du das auch!
Erste Hilfe
- Salbe zur Behandlung von Prellungen, Verstauchungen, Muskelverspannungen (z.B. Tigerbalsam, Arnika-Salbe oder Belliflor-Gel)
- Betadine-Salbe und Pflaster/Verbandmull für Notfälle (eine kleine Reiseapotheke wird empfohlen)
- Paracetamol
- Bandage/Sportband (5 cm breit)
- Compeed oder Second Skin, zur Behandlung von Blasen
- DEET-Insektenschutzmittel (bis 2.000 Meter Höhe und im Hotel unbedingt erforderlich)
Andere
- großer Rucksack (max. 15 Kilogramm, den die Träger tragen)
- Toilettenpapierrolle
- Ersatz-Schnürsenkel
- Taschenmesser
- Stirnlampe (mit Ersatzbatterien) oder Taschenlampe
- Gepäckschutzhülle (zum Schutz des Inhalts vor Feuchtigkeit und Staub)
- Ersatzbrille für Kontaktlinsenträger
- Ersatzbatterien für deine Kamera und Weltstecker (dreipolig) für eventuelle Ladegeräte (im Hotel)
- Fernglas
- Opie-Pass – für Registrierungen während der Expedition.
- ein Buch zum Schreiben oder Lesen – in einem Zeltlager gibt es recht wenig zu tun.
- kleine Plastiktüten – gib deinen gesamten Abfall täglich bei den Pförtnern ab.
Der Aufstieg zum Kili ist keine leichte Aufgabe. Es ist kalt dort und die Wanderung ist hart. Wir können dir mit der richtigen Vorbereitung helfen, denn es ist kein Amateurklettern. Wir raten dir, rechtzeitig mit dem Training zu beginnen. Wenn du dann noch diese Packliste verwendest, kannst bald beruhigt deine Reise antreten. Wir denken jetzt schon, dass du super cool bist, denn wo sich die meisten von Charlie’s Travels Team an all unsere Erlebnisse wagen, hat es nur eine Handvoll Kollegen geschafft, das Dach Afrikas zu erobern.